Auftragsbezeichnung:
Planungsleistungen der Infrastrukturplanung und Freianlagen für das Energieverbundsystem eCampus Stühlinger, Stadt Freiburg
Kurzbeschreibung/Los:
Planungsleistungen der Infrastrukturplanung und Freianlagen für das Energieverbundsystem eCampus Stühlinger, Stadt Freiburg
Leistungstext:
II.1.4) Kurze Beschreibung: Gegenstand des Verfahrens ist die Vergabe von Planungsleistungen der Infrastrukturplanung und Freianlagen (Leistungsphasen 2-9 gem. § 39 HOAI) für die Schaffung eines Energieverbundsystems eCampus Stühlinger.
Aufbau von einem elektrischen und thermischen Nahverbundes, einschließlich der dazu erforderlichen Infrastruktur, zwischen sechs eigenständigen Gebäuden unter Berücksichtigung der Bestandseinrichtungen und Bestandsinfrastruktur.
Die Gesamtplanung beinhaltet folgende Bereiche:
Elektrotechnik und Fernmeldeanlagen (ET), Versorgungstechnik (VT), Gebäudeautomation (GA) und Infrastrukturplanung und Freianlagen (IF), die in jeweils getrennten Vergabeverfahren parallel ausgeschrieben werden.
Durchgeführt wird ein zweistufiges Verhandlungsverfahren mit öffentlichem Teilnahmewettbewerb und Verhandlungsphase gemäß §§ 14, 17 und 73 ff VgV.
Die geforderten Leistungen orientieren sich an den Leistungsbildern der HOAI. Der Auftraggeber behält sich eine stufenweise und ggf. bauabschnittsweise Beauftragung vor (siehe Optionen unter Punkt II.2.11).
II.1.5) Geschätzter Gesamtwert
II.1.6) Angaben zu den Losen Aufteilung des Auftrags in Lose: nein
II.2) Beschreibung
II.2.2) Weitere(r) CPV-Code(s) 71222000 Dienstleistungen von Architekturbüros bei Freianlagen
71320000 Planungsleistungen im Bauwesen
71420000 Landschaftsgestaltung
71421000 Landschaftsgärtnerische Gestaltung
II.2.3) Erfüllungsort NUTS-Code: DE131 Freiburg im Breisgau, Stadtkreis
Hauptort der Ausführung:
Freiburg i.Br.
II.2.4) Beschreibung der Beschaffung: Die Stadt Freiburg setzt sich seit vielen Jahren für engagierten Klimaschutz ein. Bereits im Jahr 1996 wurden basierend auf einem ersten Klimaschutzkonzept ambitionierte Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen der Stadt festgelegt. Die konkreten Ziele und Maßnahmen wurden mehrfach angepasst und verschärft, wobei eine umfassende Klimaschutzstrategie zuletzt im Jahr 2007 verfasst wurde. Im Jahr 2014 wurde im Gemeinderat einstimmig beschlossen, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Basisjahr 1992 zu halbieren und bis zum Jahr 2050 das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Ein wichtiger Baustein wird der vom Bund geförderte eCampus.
Mit dem eCampus soll ein Energieverbund in Gestalt eines elektrischen und thermischen Nahverbundes, einschließlich der dazu erforderlichen Infrastruktur, zwischen sechs eigenständigen Gebäuden unter Berücksichtigung der Bestandseinrichtungen und Bestandsinfrastruktur geschaffen werden.
Das betrachtete Gebiet umfasst die im Folgenden aufgeführten Gebäude:
- Rathaus im Stühlinger BA1 (Fertigstellung 2017), Fehrenbachallee 12
- Rathaus im Stühlinger BA2 (in Planung), Fehrenbachallee 12
- Technisches Rathaus, Fehrenbachallee 12
- Kita am Eschholzpark, Fehrenbachallee 12a
- Max Weber Schule, Fehrenbachallee 14 inkl. Erweiterungsbau (in Planung)
- Berufsschulzentrum an der Bissierstraße 17
Die Wärmeerzeugung wird mittels neu zu erstellender Wärmepumpen und BHKWs geplant, die in der neu zu erstellenden Technikzentrale in der Erweiterung der Max-Weber-Schule positioniert werden sollen.
Thermisch sollen die neue und bestehenden Heizzentralen an benachbarten Objekten zu einem Energieverbund über ein Nahwärmenetz verbunden werden.
Die Technik innerhalb der bestehenden Heizzentralen bleibt dabei nahezu unverändert. Nur die zusätzlichen Anbindungen an das Nahwärmenetz sind hinzuzufügen.
Anstatt dass auf der Stromseite die Gebäude jeweils eigene Hausanschlüsse haben, sollen nun über eine Integration einer neuen zentralen Batterie, alle Gebäude aus einem vorhandenen 110 kV Hochspannungsnetz aus dem öffentlichen Netz mit Strom versorgt werden.
Über die zentrale Batterieanlage mit ca. 1 MWh Speicherkapazität ist es vorgesehen, über das derzeit vorhandenen 20 kV Kabel-Netz die bestehenden Trafos der Gebäude weiterhin mit Strom aus dem 20 kV Eigennetz zu versorgen.
In das 20 kV Liegenschaftsnetz sollen ca. 9 Bestand-Photovoltaikanlagen und 5 PV-Neuanlagen, bis zu einer Gesamtleistung von ca. 1.000 kWp, und 3 BHKW Anlagen mit einer elektrischen Leistung von 800 kW, in unterschiedlichen Gebäuden aufgeschaltet werden. Sämtlich erzeugter überschüssiger regenerativer PV-Strom soll einem Batteriesystem zugeführt, und falls der Eigenbedarf einen weiteren Überschuss zulässt, über das 20 kV Netz in das öffentliche 110 kV Netz eingespeist werden können.
Im Rahmen der Planung der Infrastrukturplanung und Freianlagenplanung sind zu berücksichtigen:
Koordinierte Leitungsplanung inkl. Tiefbau
• Bestandsdatenerhebung Leitungsbestand
• Abfrage der Planungen der Fachplaner und der Leitungsträger
• Prüfung der geplanten Trassen / Hausanschlüsse auf Zwangspunkte
• Klären von Trassen-Zwangspunkten mit den Fachplanern
• Berücksichtigung von für die Leitungsverlegungen sonstige bauliche Randbedingungen wie Verbau, Baugruben, Baustellenzufahrt, etc. Freianlagenplanung
• Wiederherstellen der Oberflächen und Pflanzungen entsprechend dem vorliegenden Bestand
Für die Planungsleistungen der Kostengruppe 500 werden Baukosten ca. 2,0 Mio. Euro netto erwartet. Die Planung der Leistungen ist ab Oktober 2023 vorgesehen. Der Abschluss der Baumaßnahmen hat bis zum 31.07.2026 zu erfolgen. Die Inbetriebnahme und Abrechnung der gesamten Baumaßnahme müssen bis zum 31.12.2026 erfolgt sein.
Dazu wurden eine grundsätzliche Machbarkeitsstudie und Grundlagenermittlung sowie eine Simulation zu den Konsequenzen für Strombedarf/-bezug und Wärmebedarf/-bezug sowie CO2-Emmision durchgeführt, 12 weitere Simulationen auf dieser Grundlage werden derzeit durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden den Bietern in der 2. Stufe des VgV-Verfahrens zur Verfügung gestellt.
Durchgeführt wird ein zweistufiges Verhandlungsverfahren mit öffentlichem Teilnahmewettbewerb und Verhandlungsphase gemäß §§ 14, 17 und 73 ff VgV für Planungsleistungen der Infrastrukturplanung und Freianlagen nach HOAI Teil 4, Abschnitt 2, § 38.
Das zweistufige Verfahren beinhaltet den öffentlichen Teilnahmewettbewerb (1. Stufe: Auswahlphase) und die Verhandlungsphase (2. Stufe: Angebotsabgabe und Verhandlungsgespräche).
II.2.5) Zuschlagskriterien Der Preis ist nicht das einzige Zuschlagskriterium; alle Kriterien sind nur in den Beschaffungsunterlagen aufgeführt
II.2.6) Geschätzter Wert
II.2.7) Laufzeit des Vertrags, der Rahmenvereinbarung oder des dynamischen Beschaffungssystems Beginn: 01/10/2023
Ende: 31/12/2026
Dieser Auftrag kann verlängert werden: nein
II.2.9) Angabe zur Beschränkung der Zahl der Bewerber, die zur Angebotsabgabe bzw. Teilnahme aufgefordert werden Geplante Mindestzahl: 3
Höchstzahl: 5
Objektive Kriterien für die Auswahl der begrenzten Zahl von Bewerbern:
Aus den eingereichten Teilnahmeanträgen werden 3 bis maximal 5 geeignete Bewerber mit der höchsten Punktzahl für die Verhandlungsgespräche (2. Stufe) ausgewählt (§ 51 VgV).
Die Ermittlung erfolgt auf Basis folgender Bewertungskriterien mit Gewichtung:
1. Referenzen (projektbezogene Erfahrungen) mit 90%,
2. Umsatzzahlen mit 5%,
3. Beschäftigtenzahl mit 5%.
Im Falle einer Punktgleichheit entscheidet zunächst die höhere Punktzahl im direkten Vergleich der einzelnen Kriterien nach der oben genannten Reihenfolge (1. > 2. > 3.), ansonsten erfolgt eine Auslosung entsprechen § 75 Abs. 6 VgV.
1. Referenzen - Projektbezogene Erfahrungen (1. Wertungskriterium - 90 %):
Angabe von Referenzenprojekten zu Planungsleistungen für die Infrastrukturplanung und Freianlagen:
a) Referenzprojekt 1 - Neubaumaßnahme
Mindestanforderungen:
- Neubaumaßnahme
- Inbetriebnahme nicht vor dem 01.01.2018
- Einstufung Freianlagenplanung mind. HZ III gemäß § 40 HOAI
- selbst erbrachte Grundleistungen mindestens der Leistungsphasen 2 bis 5
- derzeitiger Projektstand mindestens in Leistungsphase 8
Sonstige Anforderungen:
- Kostengruppen 500 ≥ 1,0 Mio. ¤ brutto
b) Referenzprojekt 2 - öffentlicher Auftraggeber
Mindestanforderungen:
- Beauftragung durch öffentlichen Auftraggeber
- Inbetriebnahme nicht vor dem 01.01.2018
- Einstufung Freianlagenplanung mind. HZ III gemäß § 40 HOAI
- selbst erbrachte Grundleistungen mindestens der Leistungsphasen 2 bis 5
- derzeitiger Projektstand mindestens in Leistungsphase 8
Sonstige Anforderungen:
- Kostengruppen 500 ≥ 1,0 Mio. ¤ brutto
c) Referenzprojekt 3 - Bereich Baumaßnahme im Bereich Trassenverlegung mit unterirdischer Kreuzung von öffentlichen Verkehrszonen
Mindestanforderungen:
- Baumaßnahme im Bereich Trassenverlegung mit unterirdischer Kreuzung von öffentlichen Verkehrszonen
- Inbetriebnahme nicht vor dem 01.01.2018
- Einstufung Freianlagenplanung mind. HZ III gemäß § 40 HOAI
- selbst erbrachte Grundleistungen mindestens der Leistungsphasen 2 bis 5
- derzeitiger Projektstand mindestens in Leistungsphase 8
Sonstige Anforderungen:
- Kostengruppen 500 ≥ 0,5 Mio. ¤ brutto
2. Umsatzzahlen (2. Wertungskriterium - 5 %):
Durchschnittliche Umsätze der letzten 3 Kalenderjahre 2020, 2021, 2022 für vergleichbare Leistungen im Bereich im Bereich der Freianlagenplanung / Infrastrukturplanung.
3. Beschäftigtenzahl (3. Wertungskriterium - 5 %):
Durchschnittliche Anzahl der fachbezogenen Mitarbeitenden (inkl. Unternehmensleitung) im Bereich im Bereich der Freianlagenplanung / Infrastrukturplanung (ohne freie und kaufmännische Mitarbeitende sowie Praktikanten und Hilfskräfte).
Weitere Einzelheiten zur Bewertungsmethodik können der Anlage Bewertungsmatrix entnommen werden.
II.2.10) Angaben über Varianten/Alternativangebote Varianten/Alternativangebote sind zulässig: nein
II.2.11) Angaben zu Optionen Optionen: ja
Beschreibung der Optionen:
Mit Vertragsabschluss wird zunächst die Leistungsphasen 2 mit vertiefter Kostenschätzung beauftragt.
Der Auftraggeber behält sich vor die weiteren Leistungsphasen 3 - 9 stufenweise zu beauftragen. Ein Rechtsanspruch auf die Übertragung der weiteren bzw. aller Leistungsphasen besteht nicht.
II.2.13) Angaben zu Mitteln der Europäischen Union Der Auftrag steht in Verbindung mit einem Vorhaben und/oder Programm, das aus Mitteln der EU finanziert wird: nein
II.2.14) Zusätzliche Angaben Die Gesamtplanung eCampus beinhaltet folgende Planungsbereiche:
a) Technische Ausrüstung Elektrotechnik (ET),
b) Technische Ausrüstung Versorgungstechnik (VT),
c) Technische Ausrüstung Gebäudeautomation (GA),
d) Freianlagenplanung Infrastrukturplanung und Freianlagen (IF) - jetziges Verfahren.
Die einzelnen Planungsbereiche werden jeweils in getrennten Vergabeverfahren parallel bzw. zeitnah ausgeschrieben. Bewerbenden steht es frei, sich bei entsprechender Eignung auf eines, mehrere oder alle Vergabeverfahren zu bewerben.
PLZ-Gebiet:
79 - Freiburg im Breisgau, Lörrach, Titisee-Neustadt, Emmendingen
Art des Auftraggebers:
Öffentlicher Auftraggeber